Kurzurlaub

Wir haben ja schon länger nichts mehr von dem verlauten lassen, was wir hier eigentlich die ganze Zeit so machen, außer uns lustige Rätsel für euch auszudenken. Deswegen hier jetzt erstmal ein kurzer Überblick über die letzten Monate, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen:

Die Skyline von Melbourne

Im März und April hatten wir viel Besuch aus Deutschland. Zuerst waren Ricarda und Christian hier und haben sich ein wenig in Sydney entspannt, bevor wir uns für ein paar Tage nach Melbourne und an die Great Ocean Road aufgemacht haben.

Melbournes Bahnhof – oder einer davon.

Melbourne hat einen ganz anderen Flair als Sydney. Viel weniger Surferkultur (da nicht direkt am Meer gelegen, sondern an einer großen Bucht) und viel mehr „richtige“ Kultur. Wir haben vor allem viel Zeit mit lecker Frühstücken und durch die Stadt schlendern verbracht. Nachdem wir genug gefrühstückt hatte, haben wir uns ein Auto gemietet (das war etwas schwierig, denn es war gerade Formel1-Rennen in Melbourne und alle Autos waren ausgebucht) und haben uns Richtung Great Ocean Road aufgemacht. Sehr, sehr schön da unten, kann ich nur sagen. Es gibt viele tolle Felsformationen zu sehen – die 12 Apostel und der London Arch zum Beispiel – aber auch sonst ist die Gegend sehr schön und wir haben viele Koalas und sogar ein Wallaby gesehen!

Ein paar der 12 Apostel – sind leider nicht mehr alle übrig.

London Arch – bis vor ein paar Jahren war der Bogen im Meer noch mit dem Festland verbunden, aber eines Tages ist der Felsbogen unerwartet eingestürzt – während Leute auf der anderen Seite waren. Hat eine Weile gedauert, die da wieder runter zu holen.

Danach sind wir mit dem Auto zurück nach Sydney und haben noch eine spontane Stipvisite in Canberra gemacht. Haben uns das Parlament von außen angeschaut und die Stadt vom Aussichtsturm aus. Abends sind wir dann noch in ein Festival geraten, so mit Formationsflugshow und allem. Sehr nett!

Dann kam der April und damit der Besuch von Margarete, Hartmut und Benjamin. Die drei hatten schon mehrere Wochen in Neuseeland und Australien verbracht und wollten noch ein wenig in Sydney und natürlich bei uns relaxen. Also waren wir mit ihnen an den schönsten Orte in Sydney und in den Blue Mountains unterwegs, Margarete hat mich in die Geheimnisse des effektiven Klamotten-Shoppings eingewiesen und wir habe nicht nur am Ostergottestdienst am Strand teilgenommen, nein, es gab sogar ein Osterlammfestessen!

Nach diesem Besuch wurde es privat ein wenig ruhiger, dafür ging es beruflich hoch her. Ich hatte innerhalb kurzer Zeit zwei Strahlzeiten am Neutronenreaktor (und das heißt für gewöhnlich viel Thai-Essen und wenig Schlaf), um kurz danach selbst für 2 Wochen nach Europa zu fliegen. Eine Woche war ich in Deutschland und eine in Portugal auf Konferenz. Jürgen hat derweil in Sydney die Stellung gehalten und unsere Wohnung winterfest gemacht. Direkt nach meine Rückkehr fing an der Uni das Semester an und das hieß für mich, meine erste Vorlesung zu geben – nachdem bis 2 Wochen vor Semesterbeginn nicht klar war, ob die Vorlesung überhaupt stattfindet, hatte ich nur bedingt Aufwand in deren Vorbereitung gesteckt – was das für die kommenden Wochen bedeutete kann man sich ja denken. Jürgen hatte also seit Mai nicht viel mehr von mir gesehen, als ein konzentriertes, über den Computer gebeugtes Gesicht und deswegen war direkt nach Ende meiner Vorlesungsphase ein Kurzurlaub angesagt. Nix Großartiges, einfach mal ein paar Tage aus Sydney raus, ohne Computer und so. Die Wahl fiel auf den kleinen Ort Austinmer an der Küste im Süden von Sydney, knapp vor den Toren der nächsten größeren Stadt Wollongong. Dort hatten wir uns für ein verlängertes Wochenende ein kleines Appartment mit Blick aufs Meer gemietet. Also einfach einen kleinen Koffer gepackt und in die Bahn gehüpft, die praktischer Weise auf ihrem Weg von Sydney nach Wollongong in Austinmer halt macht.

An einem Bahnhof auf halber Strecke ließ uns eine Durchsage aufhorchen. Da im Zug die Toiletten defekt seien, wäre jetzt die Gelegenheit das Bahnhofsklo zu benutzen. Und der Lokführer wartete tatsächlich, bis alle wieder im Zug waren.

Austinmer ist ein putziger kleiner Ort, den Strand auf der einen Seite und eine Art Hochplateau auf der anderen. Wie man auf der Karte sieht, gehen die Orte an der Küste eigentlich alle direkt ineinander über, so dass es nicht dramatisch ist, dass Austinmer selbst keinen Supermarkt hat, sondern nur einen Kiosk. Da läuft man einfach die 2 km in den „nächsten“ Ort und da gibts dann alles vom Antiquitätenhändler, mehreren Thai-Restaurants (natürlich) und auch einem ganzen Stapel Lebensmittelläden.

Die Aussicht aus unserem Zimmer

Nachdem wir unseren Koffer im Zimmer deponiert hatten, ging es erstmal die 15 Meter bis an den Strand. Da quatschte uns eine Australierin an, die in der Gegend wohnt, und gab uns ein paar gute Tipps was man sich in der Gegend mal anschauen sollte. Aber erstmal erkundeten wir die nähere Umgebung, vor allem eines der Thai-Restaurants im Nachbarort (natürlich). Zurücklaufen konnten wir dann sogar am Strand entlang, denn mittlerweile hatte es Ebbe. Den Rest des Tages haben wir nicht viel gemacht. Ab Nachmittags war es relativ windig und unangenehm draußen und drinnen gabs einen riesigen Fernseher direkt vorm Bett – da fiel die Wahl nicht schwer, auch wenn wir damit quasi gezwungen waren uns solche Quatsch-Filme wie „Die Mumie“ anzusehen.

Am nächsten Tag war das Wetter besser und wir folgten einem der Ratschläge der Strand-Australierin und gingen auf einen Bush-Walk.

Not recommended for children,… mmmhh. Das sahen viele Familien anders!

ging steil nach oben für uns

Eigentlich wollten wir auf das Hochplateau rauf, aber da haben wir zunächst nicht den richtigen Pfad erwischt. Macht aber nix, denn der „Gibson Track“, auf dem wir gelandet sind, war auch spannend und führte uns dann am Ende doch auf den richtigen Weg nach oben.

Aussicht bis nach Wollongong

Die Kraxelei über den unbefestigten, ausgeschwemmten Pfad, war ganz schön anstrengend, aber uns kamen immer wieder Familie mit kleinen Kindern entgegen und die hatten es ja auch irgendwie nach oben geschafft. Gutes Oberschenkelmuskeltraining!

Das letzte Teilstück ging dann sogar über Leitern, weil es so steil war. Aber der Ausblick war die Kraxelei auf jeden Fall wert – auch wenn wir ihn uns mit allen Leuten, die mit dem Auto hochgefahren waren, teilen mussten.

leckere Kalorienauffüllmaßnahme

Nachdem wir wieder zum Strand abgestiegen waren – und wir hatten beide ganz schon wackelige Knie danach – haben wir unsere Kalorienhaushalt mit einer leckeren Portion (Fish &) Chips aufgefüllt. Yumm! Den Rest des Tages haben wir Muskelaufbau im Schlaf und einem Besuch bei einem weiteren Thai-Restaurant (natürlich) verbracht. Also, alles ganz entspannt! Sollten wir öfter machen!

 

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