Wie funktioniert das mit der Post? Kommt die überhaupt an, bei so merkwürdigen Adressen? Sie kommt an! Und die merkwürdigen Adressen sind im internationalen Vergleich vermutlich gar nicht so merkürdig. Dass vor unserem Straßenname 1/9 steht bedeutet: Die erste Wohnung in Hausnummer 9. Sonderbarer ist da schon eher, dass das Wort »Sydney« nicht vorkommt. Stattdessen steht da Randwick 2031. Da haben die haben die Australier die Zustellbezirke in ganz NSW (New South Wales, nicht North South West …) durchnummeriert, unserer heißt Randwick, hat die Nummer 2031 und liegt zufällig in Sydney. Würde man in Deutschland auf einen Brief als Zielort 60487 Bockenheim schreiben, käme der vermutlich auch an, aber so ist es numal nicht üblich.

Die Post ist da! Was sich in dem großen Umschlag wohl befindet? Die neuste Titanic? Oder die Unterlagen von der Versicherung?
Da die Nummer der Wohnung in der Adresse steht, ist es für die Postzustellung eigentlich auch nicht erforderlich, dass ein Name auf der Post steht. Auf den Briefkästen stehen nämlich auch keine Namen. Apropos Briefkasten: Briefkästen sind hier in der Regel so klein, dass Briefe grundsätzlich geknickt werden. Und sie sind in der Regel unverschlossen. Eine Möglichkeit zum Abschließen ist zwar vorgesehen, meist wird sie aber nicht genutzt, weil der Briefträger die Post beim Einwerfen sonst noch kleiner zusammenfalten müsste.
Was aber, haben wir uns lange gefragt, passiert, wenn man ein Paket bekommt? Bekommt man einen Zettel in den Briefkasten auf dem steht, wo man das Paket abholen soll? Stellen die die Kisten einfach ins Treppenhaus? Auch das ist ja – wie auch der Briefkasten – ständig unverschlossen.

Ein großes Paket, in seinem Bauch 10£ Nudeln und einige Schachteln Hagebuttentee. Vielleicht überleben wir ja doch?
Seit heute wissen wir es! Am Vormittag hat ein junger Mann geklopft! An unserer Wohnungstür! Wie alle, die aus Berufsgründen viel im Straßenverkehr unterwegs sind, hatte er ein neongelbes Poloshirt an. Zudem trug er ein elektronisches Dingsbums zum Unterschreiben mit sich und: ein Paket! Meine lieben Kollegen aus Frankfurt haben uns ein Fresspaket geschnürt, darin Tee und so viele Dinkelnuldeln, dass sie (die Kollegen) durch deren Aufkauf möglicherweise einen Versorgungsengpass in den südlichen Frankfurter Stadtteilen riskiert haben. 🙂 Yummi! Vielen Dank!
Der Zoll hatte das Paket geöffnet, aber unbeanstandet passieren lassen. Merke: Fresspaket erreichen ihr Ziel, wenn auch es in diesem Fall knapp zwei Wochen gedauert hat.
Cool. So ein West-Paken (oder hier: Antipodenpaket?) ist schon eine feine Sache.
Seit heute habe ich auch meinen Namen auf dem kleinen Briefkasten im riesigen Haus; ich kann also gut nachempfinden, wie es euch mit den Briefumschlägen geht. (Obwohl tatsächlich mein Briefkasten noch etwas größer aussieht … aber es kommt ja nicht auf die Größe an, nicht wahr …)